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20. Januar 2014

Ganz Istanbul ist blau

„Please take your shoes off and put them in the bag“ steht auf zwei Schildern im Vorraum der blauen Moschee in Istanbul. Gehorsam befolge ich diese Anweisung und stopfe meine Outdoorschuhe in ein winziges Plastiksackerl.

Hätte ich meine Haare nicht bereits mit meinem Schal verhüllt, könnte ich mir jetzt ein Kopftuch ausleihen. Einige Damen müssen sich sogar einen roten Umhang borgen und verschmelzen dann im Inneren der Moschee mit Teppichboden und Wandfliesen.

Die Blaue Moschee in Istanbul

Die Blaue Moschee ist großzügig mit Iznik-Fayencen dekoriert, zusätzlich sind die Farben rot, gold und weiß vertreten.

Vielleicht hat jemand die Sultan-Ahmed-Moschee im Abendlicht fotografiert und ihr dann den Namen Blaue Moschee gegeben, weil sie von außen so bläulich schimmert?

Mein blaues Wunder

Mein blaues Wunder erlebe ich dann am nächsten Tag im Harem des Topkapıpalastes. Hier sind die meisten Fayencen blau. Die Brunnen wechseln sich ab mit wundervollen Kuppeln. Ob wirklich in allen 300 Räumen die Farbe blau vorherrscht?

Ich werde es wohl nie erfahren, denn leider sind nicht alle Räume des Harems zur Besichtigung freigegeben.

Der Große Bazar in Istanbul

Allerlei Blaues kann ich am Großen Bazar in Istanbul kaufen. Oder heißt es „im“ Großen Bazar? Die Grenzen verschwimmen. Niemand weiß, wo der Bazar beginnt und wo er endet. Ein Geschäft reiht sich an das andere, angeblich gibt es über 4000 davon. Eröffnet wurde der Große Bazar im Jahr 1481. Ob es damals schon blaue Seife zum Kaufen gab?

So blau wie der Bosporus

Die Farbe des Meeres verändert sich ständig. Ich habe Glück, heute leuchtet der Bosporus in blau, blauer geht es gar nicht. Möwen begleiten unser Schiff, dass uns in den asiatischen Teil der Stadt bringt. Wir schippern vorbei am Dolmabahce Palast,  Busse brettern über die Bosporusbrücke nach Asien oder in die umgekehrte Richtung – nach Europa.

Laut Farbpsychologie steht die Farbe Blau für Zufriedenheit. Ich schlürfe meinen Tee, beobachte die Möwen und fühle mich ziemlich blau.

Euch interessiert der asiatische Teil von Istanbul? Hier entlang bitte: Istanbul – der asiatische Teil

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Am liebsten würde ich als Wolkenbeobachterin in einem Baumhaus leben. Bis zur Decke vollgestopft mit Büchern, versteht sich. Denn die verschlinge ich, seit ich denken kann. Ich bin eine Vielleserin, durch und durch. Irgendwann hab‘ ich selbst mit dem Schreiben angefangen. Weil ich mich erinnern möchte. Weil sich auf Papier gebracht vieles leichter sagen lässt. Weil ich kleinen und großen Dingen mit den richtigen Worten das nötige Gewicht verleihen will. Wie eine Geschichtenerzählerin. Meine Texte packe ich wie Geschenke in Formulierungen ein – und der Leser packt sie aus.

Miriam blitzt - Miriam Mehlman Fotografie